Aussetzung der US-Zahlungen an WHO sendet ein falsches Signal
Anlässlich der Äußerungen von Donald Trump die US-Zahlungen an die WHO zu stoppen, erklärt Ulrich Lechte, MdB Vorsitzender des Unterausschusses Vereinte Nationen, internationale Organisationen und Globalisierung:
„Die Zahlungen für die Weltgesundheitsorganisation inmitten einer Pandemie zu stoppen, sendet ein vollkommen falsches Signal. Anstatt der WHO Gelder zu entziehen, wäre genau das Gegenteil angebracht, mehr Engagement und Unterstützung für die Weltgesundheitsbehörde. Wenn uns die Corona-Pandemie bisher eines gezeigt hat, dann dass unilaterales Handeln uns nicht weiterbringt. Wir brauchen mehr internationale Koordination insbesondere im Gesundheitsbereich, um die aktuellen und zukünftigen Krisen gemeinsam und besser bewältigen zu können als jetzt. Die WHO darf jetzt nicht zum Sündenbock für das Versagen von Regierungen gemacht werden. Corona macht keinen Halt vor Grenzen und das sollte uns allen endlich bewusst sein. Oberstes Gebot ist es die Finanzierung der WHO sicherzustellen, da der größte Beitragszahler wegfällt. Ein Rückzug der USA gibt zudem den Chinesen Gelegenheit, ihren Einfluss bei der WHO und auf die UN im Ganzen weiter auszubauen. Eine gegenteilige Strategie wäre dringend geboten. Deutschland sollte gemeinsam mit anderen Staaten die Beiträge zumindest zu einem Teil kompensieren können. Hier könnte Deutschland notwendige Initiative zeigen. Zudem muss Deutschland häufiger seinen Anspruch auf Führungspositionen bei der UN geltend machen.“