Praktikumsbericht: Ferdinand Knapp
Zwischen März und April 2018 wurde das Praktikum im Berliner Büro des FDP-Bundestagsabgeordneten Ulrich Lechte absolviert. Das Büro, welches im Bürokomplex Dorothenstraße 93 liegt, welcher Büros vieler FDP und AfD-Abgeordneten beheimatet, gehört zur Institution des Bundestages und liegt in unmittelbarer Nähe zum Reichstag. Dem Bundestag ist das Parlament zugehörig und dieser ist der legislative Teil im System der Gewaltenteilung
Deutschlands. Da der Bundestag jedoch eine umfassende Institution und das Parlament ein Arbeitsparlament ist, soll in diesem Bericht, um den Umfang nicht zu sprengen, auf die Funktionen des Bundestages eingegangen werden, in welchen ich in meinem Praktikum direkt oder indirekt involviert war. Diese umfassen die Arbeit des Abgeordneten im Plenum, in Ausschüssen, in fraktionsinternen Veranstaltungen, der Wahlkreisarbeit sowie in sonstigen
Veranstaltungen. Der Abgeordnete Ulrich Lechte wurde über die bayrische Landesliste der FDP in den Bundestag gewählt. Er ist Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und ist als Obmann im Unterausschuss Vereinte Nationen, internationale Organisationen und Globalisierung tätig.
Die Arbeitswochen eines Bundestagsabgeordneten unterteilen sich in Sitzungswochen und Nicht-Sitzungswochen. Die Abgeordneten des Bundestages werden entweder über Direktmandate,
Listenplätze oder durch Überhangsmandate in den Bundestag gewählt. Die aktuelle Legislaturperiode resultiert aus dem Wahlergebnis der Bundestagswahl 2017. In Sitzungswochen
finden im Plenum Debatten sowie Abstimmungen statt. Da der Bundestag ein Arbeitsparlament ist, herrscht für die Abgeordneten keine zwingende Anwesenheitspflicht, ausgenommen hiervon sind verpflichtende Abstimmungen. Debatten zu tagespolitischen Themen werden auf Empfehlung der Ausschüsse in die Tagesordnung eingebracht. Geleitet werden die Sitzungen vom Bundestagspräsident bzw. dessen Vertretern, den Bundestagsvizepräsidenten.
In diesem Präsidium wird in der Regel von jeder Partei einer zum Beginn der Legislaturperiode ein Bundestagsvizepräsident gewählt, in der aktuellen Periode hat lediglich die AfD keinen Vertreter im Amt des Bundestagsvizepräsidenten.1 Zu den Themen in der Plenardebatte redet zuerst ein Mitglied der Regierung bzw. einer Regierungspartei, darauf folgen die Redner der Oppositionsparteien. Die Sprechzeiten sind dabei nach den Sitzen der im Bundestag vertretenen Parteien aufgeteilt. Insgesamt hat also beispielsweise die Fraktion der Union mehr Redezeit als die der Linken. Aus organisatorischen Gründen finden die Debatten meist zu Mitte oder Ende an zwei oder drei aufeinanderfolgenden Tagen statt, damit die Abgeordneten eine angemessene Zeit haben, sich auf ihre Reden vorzubereiten. Die Reden sind jedem frei und live zugänglich, beispielsweise über die Homepage des Bundestags.